Der Anfang

Lange vor Beginn der Zeitrechnung - während der ausgehenden Alt- und Mittelsteinzeit - gelangten Menschen bei ihren Jagdstreifzügen in das Gebirge und nutzten die Zechsteinhöhlen bei Königsee-Garsitz und Allendorf als Unterkunft. Auch später dienten diese Höhlen immer wieder als Zufluchtsstätte, was durch archäologische Funde belegt wurde. Um die Zeitenwende erreichten Germanen, wohl die elbgermanischen Hermunduren, das Mündungsgebiet der Schwarza. Sie und die später von Norden her zugewanderten Angeln und Warnen gelten als die Vorfahren der Thüringer, die um das Jahr 450 nördlich des Thüringer Waldes ein Königreich schufen, aber kaum ein Jahrhundert später, im Jahre 531, den angreifenden Franken und Sachsen in einer Schlacht an der Unstrut unterlagen, so daß sie unter fränkische Herrschaft gerieten.

Auf der Suche nach Land ließen sich im 7. Jahrhundert Sorben, in dem siedlungsarmen Land nieder, so auch an Saale und Schwarza. Weitere Stammesangehörige wurden möglicherweise als Kriegsgefangene im 8. und 9. Jahrhundert hierhergebracht, und vom 10. bis 12. Jahrhundert sorgten die feudalen Grundherren dafür, daß erneut slawische Männer und Frauen in diese Gegend gelangten, um hier als Arbeitskräfte in der Land- und Waldwirtschaft oder im Bergbau zu schaffen. Die Namen von Siedlungen und Flurstücken weisen heute noch mit ihren Endeungen -in, -itz, -en, -ow und -aw auf Sorben hin - so Groß- und Kleingölitz, Fröbitz und Leutnitz - sie dürften überwiegend auf diese Besiedlungsphase zurückgehen.

Copyright © 2004 Ursula Neumann
Stand: 20.07.2018