"An seiner Planung und Erbauung dürfte der Baumeister Christmann Stromeyer beteiligt gewesen sein. Ein Residenzschloß, in dem sich der Graf mit seinem Hofstaat längere Zeit aufhielt, war es nie, sondern diente nur für vorübergehende Jagdaufenthalte.
Schloß Philippsborn war eine regelmäßige Vierflügelanlage mit vier vorspringenden Ecktürmen und einem großen Torturm, der den gesamten übrigen Bau um zwei Stockwerke überragte. ... Erhalten sind noch der Südwestturm, Mauerwerk auf der Südseite, der schöne Säulenkeller unter dem Westflügel und ein Teil eines einfachen Kellers unter dem Osttrakt. Behauene Steine, die noch 1956 von Lehrer Grande photographiert wurden, inzwischen aber verschwunden sind, bewiesen, daß der Schloßbau ehemals mit Bildhauerarbeiten geschmückt war.
Seine Glanzzeit erlebte das Schloß unter seinen Erbauer, dem Grafen Philipp III., der von 1574 bis1602 regierte. Schon sein Nachfolger scheint es nicht mehr so oft aufgesucht zu haben. Im Laufe des dreißigjährigen Krieges muß es schwer gelitten haben. Fürst Wilhelm Heinrich ließ im Jahre 1756 Wiederherstellungsarbeiten durchführen. Seit dieser Renovierung wurde der Name Neuhaus üblich. ... Die Wiederherstellung ließ das Schloß nicht erneut zu einen zeitweiligen Aufenthaltsort des Fürsten werden, sondern es diente zunächst als Schäferei, später als Gestüt. Die Verwaltung oblag zeitweise dem fürstlichen Forstamt, das für die Aufforstung des Landes rund um das Schloß sorgen sollte. Karten aus dem frühen 19. Jh. zeigen, daß bis dahin die Gegend um das Schloß noch nicht wieder bewaldet war.
Im 18. Jahrhundert entstanden rund um das Schloß, teilweise auf damals nicht bewaldeten Land, ein einstöckiges großes Bauernhaus im Wolfsgarten und eine Reihe von Hütten für Jagdhüter, Förster, Köhler und Pottaschbrenner, die heute zum Teil verschwunden sind, nämlich die Pottaschhütte, die Jungfleischhütte, die Dubbeshütte und die Frohmannshütte.
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