Das Gebiet des heutigen Saalandes war Königsland und gehörte seit 843 zum Mittelreich Lothringen. Die Könige verschenkten oder belehnten Adlige oder Geistliche, um sich deren Treue, Unterstützung und Hilfe in Friedens- und Kriegszeiten zu sichern oder sie für erwiesene Dienste zu belohnen. So wechselten die Herrscher über dieses Gebiet sehr häufig. Mal waren es die Saargaugrafen, dann wieder der Bischof von Metz, die als Besitzer in Urkunden genannt werden. Durch das Aussterben des Saarbrücker Grafenhauses 1274 folgen die lothringischen Grafen von Commercy in der Herrschaft. Nach deren Aussterben 1381 wiederum fällt das Erbe an das bedeutenden Grafenhaus Nassau. 1728 stirbt die Linie Nassau-Saarbrücken aus und es folgt ihr die Linie Nassau-Usingen. Mit dem Tod des letzten Herzogs von Lothringen im Jahre 1766 fällt dieses Land und damit fast ein Viertel des Saarlandes an Frankreich.
Neben der Grafschaft Saarbrücken gab es das Herzogtum Zweibrücken, der Norden und Nordwesten gehörten größtenteils zu Kurtrier und zur Grafschaft Blieskastel.
Die Köllertal-Orte teilen die Geschicke der Grafschaft Saarbrücken in guten und in schlechten Zeiten. Die drei bäuerlichen Kerne von Riegelsberg, die Orte Güchenbach, Hilschbach und Überhofen, spielten innerhalb der Grafschaft keine besondere Rolle. Dafür war die Bevölkerungszahl und ihre wirtschaftliche Eigenleistung zu gering. Sie hatten nur unter den kriegerischen Ereignissen zu leiden, in die die Grafen von Saarbrücken und von Nassau-Saarbrücken verwickelt waren. Mitunter wandten sich die Feinde der Grafen, wenn sie der befestigten Doppelstadt Saarbrücken-St.Johann nichts anhaben konnten, gegen die umliegenden Dörfer. Zwei derartige Aktionen sind bekannt: einen Plünderungszug des Herzogs von Pfalz-Zweibrücken im Mai 1471 ins Köllertal und eine Aktion der Grafen Kratz von Scharfenstein im Jahre 1627 gegen die Selbsthilfe der nassauischen Bauern gegen die drückenden Drangsalierungen der einquartierten Soldaten.
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